Einsatzszenarien: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. März 2012, 06:52 Uhr

Kategorien für den Einsatz von E-Prüfungen an Hochschulen

Eine elektronische Prüfung kann verschiedene Charakteristika aufweisen und unterschiedlich konfiguriert sein. Je nach Zielsetzung sind daher verschiedene Einsatzszenarien an Hochschulen vorstellbar, sowohl rund um Lehrveranstaltungen als auch deutlich früher: bereits vor Beginn eines Studiums können Studieninteressierte mit Hilfe von Online Self Assessments die Bearbeitung typischer Fragestellungen des gewünschten Studienbereichs erproben. Studienberatungsstellen können mit elektronischen Tests die Stärken und Schwächen ihrer Kandidaten identifizieren und auf dieser Grundlage passende Ratschläge für die Wahl eines geeigneten Studienfachs geben.

E-Prüfungen müssen traditionelle (mündliche oder schriftliche) Prüfungen nicht ersetzen, sondern können die Hochschullehre im Sinne von Blended Learning ergänzen und damit zur Steigerung ihrer Qualität beitragen. Zulassungstests können z.B. Kenntnisse sicherstellen, die für weiterführende Veranstaltungen unerlässlich sind, Einstufungstests helfen hingegen bei der Auswahl geeigneter Kurse. Formatives Prüfen begleitet den Lernprozess kontinuierlich und kann z.B. im Übungsbetrieb dazu beitragen, das Lernen in eine gewünschte Richtung zu lenken. Summatives Prüfen dient auf der anderen Seite der abschließenden Bewertung des Lernerfolgs, z.B. durch elektronische Klausuren.

Durch den Einsatz von Blended Assessment als Kombination aus elektronischer und praktischer Prüfung lassen sich Vorteile verschiedener Formate kombinieren[1]. Anstelle von Leistungsmessung können E-Prüfungen auch als Lehrmethode eingesetzt werden, z.B. im Rahmen von "inquiry-based learning" (siehe dazu z.B. http://www.pi-project.ac.uk/). Schließlich ist zur Qualitätssicherung ein Einsatz elektronischer Lehrevaluationen oder von Progresstests vorstellbar.

Beratung

Prüfungen können Stärken, Schwächen und Interessen der Prüflinge feststellen. Auf diese Weise geben sie Orientierung und können den Prüflingen dabei helfen, sich über eigene Ziele klar zu werden sowie Möglichkeiten aufzeigen, wie sie diese Ziele erreichen können. Das Ergebnis dieser Prüfung kann z.B. zur Studienberatung genutzt werden oder als Grundlage zur Empfehlung eines Studiengangs. Mögliche Szenarien sind:

Diagnostisches Prüfen

Diagnostisches Prüfen bestimmt den Ist-Zustand der Prüflinge und geht dem Lernprozess i.d.R. voraus. Das Ergebnis dieser Prüfung hilft dabei, die Lehre besser zu planen oder geeignete Veranstaltungstypen bzw. Lehrmethoden auszusuchen. Als Eingangstest soll eine solche Prüfung die Vorkenntnisse von Prüflingen identifizieren, als prognostische Prüfung den zu erwartenden Lernerfolg vorhersagen. Mögliche Szenarien sind:

Formatives Prüfen

Um einen möglichst großen Lernerfolg zu produzieren, ist der Lernprozess kontinuierlich an Erfordernisse der Lernenden anzupassen. Eine formative Prüfung begleitet das Lernen dazu als Zwischenmessung und versucht, das bereits erzielte Lernergebnis festzustellen. Mit ihrer Hilfe kann z.B. ermittelt werden, welche Themen oder Aspekte bereits verstanden wurden und wo noch Lücken oder Unsicherheiten bestehen. Damit erhalten Lehrende eine Grundlage, um den Lernprozess besser zu steuern: sie können ihre Lehre stärker auf die Lernenden ausrichten und dabei gleichzeitig das Zeitmanagement optimieren. Im Hochschulbereich begleiten formative Prüfungen die Lehrveranstaltungen vor allem in Form von Übungen oder Tutorien. Mögliche Szenarien sind:

Summatives Prüfen

Eine summative Prüfung misst Leistungen oder Fertigkeiten im Anschluss an das Lernen und damit den abschließenden Lernerfolg. Dieser gibt den Grad der Übereinstimmung von Lernzielen mit dem erreichten Lernergebnis an. Summative Prüfungen finden sich z.B. als Klausur am Semesterende, als Zwischentests nach thematischen Einheiten oder als gestalterische Abschlussarbeit im Bereich der bildenden Künste. Weil sie häufig benotet sind, beeinflussen sie den weiteren Studienverlauf: nach mehrmaligem Scheitern kann ein Studium im schlimmsten Fall beendet sein. Darum sind i.d.R. hohe Anforderungen an ihre Rechtssicherheit gestellt. Mögliche Szenarien sind:

Qualitätssicherung

Durch Sicherstellen notwendigen Grundwissens, Identifizieren geeigneter Kurse, Anpassung der Lehre an individuelle Erfordernisse der Studierenden sowie Ermitteln des Lernerfolges tragen E-Prüfungen generell zur Anreicherung der Hochschullehre bei. Hinzu kommt, dass im Zuge ihres Einsatzes generell über das Wesen und die Inhalte einer Prüfung nachgedacht wird. Mögliche Szenarien zur Qualitätssicherung sind:

Mehr Informationen zur Qualität von Prüfungsaufgaben...

Weitere Informationen

Literaturnachweise

  1. Jan P. Ehlers, Torsten Carl, Karl-Heinz Windt, Daniel Möbs, Jürgen Rehage, Andrea Tipold: Blended Assessment: Mündliche und elektronische Prüfungen im klinischen Kontext , ZFHE Jg.4 / Nr.3 (Nov. 2009) Artikel als PDF