Lernziel: Unterschied zwischen den Versionen
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Bloom<ref>Benjamin S. Bloom: ''Taxonomie von Lernzielen im kognitiven Bereich'', 5. Auflage, Beltz Verlag, Weinheim, 1976</ref> unterschied verschiedene Klassen von Lernzielen: | Bloom<ref>Benjamin S. Bloom: ''Taxonomie von Lernzielen im kognitiven Bereich'', 5. Auflage, Beltz Verlag, Weinheim, 1976</ref> unterschied verschiedene Klassen von Lernzielen: |
Version vom 21. März 2012, 10:22 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Lernziele und -klassen
Ein Lernziel ist die Erwartung an ein bestimmtes Lernergebnis, das Lernende bezogen auf eine bestimmte Lerneinheit oder einen Lernabschnitt erreichen sollen. Lernziele sind damit die wesentliche Grundlage einer Prüfung. Diese versucht schließlich, den Grad an Übereinstimmung des aktuellen Lernergebnisses mit den Lernzielen zu ermitteln.
Bloom[1] unterschied verschiedene Klassen von Lernzielen:
Kognitive Ziele | Affektive Ziele | Psychomotorische Ziele |
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Diese Klassen beschreiben einfache theoretische bis hin zu komplexen praktischen Fertigkeiten. Abhängig davon, wie theorie- oder praxisnah die zu überprüfenden Fertigkeiten sind, ist ein jeweils unterschiedlicher Einsatz elektronischer Leistungsmessung denkbar.
Miller[2] hat zu dem Zweck verschiedene Ebenen der Professionalisierung identifiziert und diesen - je nach Praxisnähe - jeweils unterschiedliche Verfahren zur Leistungsmessung zugeordnet.
Lernziele bestimmen
Aus didaktischer Sicht soll eine Prüfung feststellen, ob oder wie stark ein Lernziel (bisher) erreicht wurde. Voraussetzung dafür ist, dass Lehrende solche Lernziele vorab klar spezifizieren. Damit sie Lernziele besser einordnen können, haben Anderson & Krathwool[3] das Grundmodell von Bloom erweitert und eine eigene Taxonomie beschrieben. Diese bezieht neben den verschiedenen Wissensdimensionen auch Schritte des kognitiven Prozesses ein.
Die Abbildung auf der rechten Seite zeigt eine beispielhafte Ausprägung dieses Modells nach Rex Heer[4], weitere Informationen dazu finden sich im Handout der ISU. Die darin angegebenen Lernziele bestehen beispielhaft jeweils aus Verb und Objekt, wobei das Verb den kognitiven Prozess und das Objekt das Wissen beschreibt, das konstruiert bzw. erlernt werden soll. Eine ausführliche Beschreibung verschiedener Taxonomien mit Beispielen und Einsatzideen für den Unterricht findet sich auch bei Peter Baumgartner[5].
Sind Lernziele bereits im Voraus spezifiziert, können Lehrende auf ihrer Grundlage leichter passende Aufgaben erstellen, die das Erreichen dieser Ziele im Nachhinein überprüfen sollen. Die nachfolgende Tabelle listet noch einmal die Dimensionen nach Anderson & Krathwool auf und beinhaltet Beispiele für mögliche Prüfungsfragen (bzw. Links dorthin).
Dimension des Wissens | Dimension des kognitiven Prozesses | |||||
1. Erinnern
|
2. Verstehen
|
3. Anwenden
|
4. Analysieren
|
5. Bewerten (Evaluieren)
|
6. Erzeugen
| |
A. Faktenwissen
|
A.1 | A.2 | A.3 | A.4 | A.5 | A.6 |
B. Konzeptionelles Wissen
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B.1 | B.2 | B.3 | B.4 | B.5 | B.6 |
C. Prozedurales Wissen
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C.1 | C.2 | C.3 | C.4 | C.5 | C.6 |
D. Meta-kognitives Wissen
|
D.1 | D.2 | D.3 | D.4 | D.5 | D.6 |
Lernziele und Aufgabentypen
Stehen Lernziele erst einmal fest, können im nächsten Schritt passende Aufgaben dabei helfen, das Erreichen der Ziele zu überprüfen. Mayer, Hertnagel & Weber[6] haben zu dem Zweck ein Modell zur computergestützten Lernzielüberprüfung entworfen. Dieses Computer Supported Evaluation of Learning Goals (CELG) Modell ist stark an die Taxonomie von Anderson & Krathwool[3] angelehnt. Um die Auswahl von Aufgabentypen zu vereinfachen, ordnet es den jeweiligen Kategorien passende Aufgabentypen zu.
Dimension des Wissens | Dimension des kognitiven Prozesses | |||
Reproduzieren | Verstehen/Anwenden | Reflektieren/Evaluieren | Erschaffen | |
Faktenwissen |
1) Ja/Nein |
3 -- 8 |
3 -- 6 |
9 -- 11 |
Konzeptwissen | 1 -- 8 | 3 -- 11 |
3 -- 6 |
9 -- 11 |
Prozedurales Wissen | 3 -- 8 | 3 -- 11 |
3 -- 6 |
9 -- 11 |
Weitere Informationen zur Auswahl und Gestaltung passender Aufgaben finden sich u.a. im Vortrag von Volkhard Fischer (Folien als PDF), der sich mit der Verbesserung von Prüfungen mit elektronischen Eingabegeräten beschäftigt. Eine Aufzeichnung des Vortrags (sowie weitere) sind auf der Seite der N2E2-Fachtagung E-Prüfungen zu finden.
Weitere Informationen
- Verschiedene Aufgabentypen
- Erstellen von Multiple-Choice-Aufgaben
- Beispielfragen unterschiedlicher Fachgebiete
- Vergleich verschiedener E-Prüfungssysteme
Literatur
- ↑ Benjamin S. Bloom: Taxonomie von Lernzielen im kognitiven Bereich, 5. Auflage, Beltz Verlag, Weinheim, 1976
- ↑ George E. Miller: The Assessment of Clinical Skills/Competence/Performance, in Academic Medicine, Ausgabe 65 (9), S. 63-67, 1990, Download als PDF (Abgerufen am 14.06.2010)
- ↑ 3,0 3,1 L.W. Anderson, D.R. Krathwohl, P.W. Airasian, K.A. Cruikshank, R.E. Mayer, P.R. Pintrich, J. Raths, M.C. Wittrock: A taxonomy for learning, teaching, and assessing: A revision of Bloom's Taxonomy of Educational Objectives, New York, Longman, 2001
- ↑ Model created by: Rex Heer Iowa State University, Center for Excellence in Learning and Teaching, Updated January, 2012, Licensed under a Creative Commons Attribution- NonCommercial-ShareAlike 3.0 Unported License. For additional resources, see: www.celt.iastate.edu/teaching/RevisedBlooms1.html
- ↑ Peter Baumgartner: Taxonomie von Unterrichtsmethoden - Ein Plädoyer für didaktische Vielfalt, ISBN: 978-3-8309-2546-0Waxmann Verlag, Münster, 2011
- ↑ Horst O. Mayer, Johannes Hertnagel, Heidi Weber: Lernzielüberprüfung im eLearning, ISBN: 3-486-58844-3, Oldenbourg Verlag, München/Wien, 2009