Einsatzszenarien

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Einsatzkategorien für E-Prüfungen im Campus Assessment

Kategorien im Campus Assessment

Bereits vor Beginn eines Studiums können Studieninteressierte mit Hilfe von Online Self Assessments die Bearbeitung typischer Fragestellungen des gewünschten Studienbereichs erproben. Studienberatungsstellen können mit elektronischen Tests die Stärken und Schwächen ihrer Kandidaten identifizieren und auf dieser Grundlage passende Ratschläge für die Wahl eines geeigneten Studienfachs geben. E-Prüfungen müssen traditionelle mündliche oder schriftliche Prüfungen aber nicht zwingend ersetzen, sondern können die Hochschullehre im Sinne von Blended Learning sinnvoll ergänzen und damit zur Steigerung ihrer Qualität beitragen. Zulassungstests können z.B. Kenntnisse sicherstellen, die für weiterführende Veranstaltungen unerlässlich sind, Einstufungstests helfen hingegen bei der Auswahl geeigneter Kurse. Formatives Prüfen begleitet den Lernprozess kontinuierlich und kann z.B. im Übungsbetrieb dazu beitragen, das Lernen in eine gewünschte Richtung zu lenken. Summatives Prüfen dient auf der anderen Seite der abschließenden Bewertung des Lernerfolgs, z.B. durch elektronische Klausuren. Zur begleitenden Qualitätssicherung ist weiterhin der Einsatz elektronischer Lehrevaluationen denkbar oder der Aufbau elektronischer Klausurenschränke, die bei der Prüfungsvorbereitung helfen können. Die folgenden Abschnitte gehen auf die einzelnen Szenarien näher ein.

Online Self Assessments zur Studienberatung und Studienorientierung

Die zentralen Studienberatungsstellen der Hochschulen haben die Aufgabe, Schülern und Studieninteressierten Orientierung bei der Studien- und Berufswahl zu geben. Dies trifft insbesondere auf Hochschulen zu, die ihr Profil auf eine möglichst gute Betreuung von Studienbewerbern und Studierenden ausrichten. Um eine fundierte Beratung zu gewährleisten, sind Stärken und Schwächen der Kandidaten zu analysieren, Handlungsempfehlungen zu geben und Alternativen aufzuzeigen. Mit Hilfe von Studierfähigkeitstests können z.B. Schulabgänger ihr Interesse und Talent für verschiedene Fächer überprüfen. Sie können studiengangsnahe Aufgaben ausprobieren und feststellen, ob sie Spaß an der Bearbeitung dieser oder ähnlicher Themen haben. Permanente Rückmeldungen können über das Verhältnis von Eignung und Neigung informieren. Elektronische Systeme können somit als Orientierungs- oder Entscheidungshilfe dienen, um zu einer Studien- und Berufswahl zu kommen, oder als Analysegrundlage zur Studienberatung genutzt werden [1].

Beispiele:

Elektronische Zulassungs- und Einstufungstests

Verschiedene Veranstaltungen, Module oder Studiengänge können beschränkt sein, weil z.B. einer großen Zahl an Studierenden eine geringere Zahl an Labor- oder Betreuungsplätzen gegenübersteht. In diesem Fall muss eine Vorauswahl aus den Bewerbern getroffen werden. Aufgrund ihrer Autonomie dürfen die Hochschulen ihre Studierenden nach eigenen Kriterien selbst aussuchen. Zu diesem Zweck und um die Qualität der Lehre sicherzustellen (und z.B. die Quote der Abbrecher zu reduzieren) können sie Studierfähigkeitstests oder Studieneingangstests durchführen und in diese Auswahl einbeziehen, u.a. beschrieben von [2]. Dabei handelt es sich um prognostische Prüfungen, die Hinweise auf den zu erwartenden Lernerfolg eines Bewerbers oder Kandidaten liefern sollen. Ein Beispiel ist der Test für medizinische Studiengänge, dessen Resultate in die Studienplatzvergabe einfließen. Entsprechende Zulassungstests können ebenfalls elektronisch bereitgestellt und abgewickelt werden.

Darüber hinaus gibt es Veranstaltungen, die bestimmtes Grundlagenwissen oder sprachliche Grundkenntnisse voraussetzen, damit Studierende den Inhalten folgen bzw. darauf aufbauend mitarbeiten können. Auch hier kann mit Hilfe elektronischer Tests das Vorhandensein des notwendigen Wissens als Voraussetzung zur Teilnahme sichergestellt werden. Um bei verschiedenen Schwierigkeitsgraden einen geeigneten Kurs zu finden, haben sich im Bereich der Sprachzentren sogenannte C-Tests durchgesetzt. Dabei liegen nach einem bestimmten Verfahren, dem sog. C-Prinzip, beschädigte Texte als Lückentexte vor, die ein Prüfling dann in einer vorgegebenen Zeit korrekt ergänzen muss. Das jeweilige Ergebnis sagt etwas über die Sprachfähigkeit der getesteten Person aus und kann z.B. als Einstufungstest zur Ermittlung eines geeigneten Kurses verwendet werden.

Beispiele:

Vorauswahlverfahren für Ausbildungsplätze

Neben Studierenden bilden Hochschulen auch Auszubildende im nicht-akademischen Bereich aus, z.B. in Verwaltung, Rechenzentrum oder angegliederten Werkstätten. Hier steht eine große Zahl an Bewerbern einer geringen Zahl an Ausbildungsplätzen gegenüber. Aufgrund der Menge an Bewerbern müssen die Hochschulen vorab auswählen, wer überhaupt in Frage kommt und zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen werden soll. Mit Hilfe elektronischer Testverfahren können Hochschulen z.B. notwendiges Grundlagenwissen abfragen, das Bewerber für einen erfolgreichen Ausbildungsstart brauchen. Gleichzeitig erhalten sie darüber einen ersten Eindruck der Kandidaten, was wiederum dazu beiträgt, diese Auswahl zu erleichtern. Das Thema des Einsatzes elektronischer Werkzeuge zum E-Recruitment behandeln z.B. [3], auf ihre Anwendung im wirtschaftlichen Bereich gehen [4] näher ein.



Freiwillige Quizzes zur Wiederholung/Vertiefung

Fragesammlungen wie z.B. einfache Multiple-Choice-Tests können im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zur Verfügung gestellt werden und noch einmal auf wesentliche Inhalte der vorangegangenen Veranstaltung eingehen. Diese Quizze sind i.d.R. freiwillig, teilnehmende Studierende bleiben dabei anonym. Auf diese Weise werden zwei Dinge erreicht: auf der einen Seite können sich motivierte Lernende noch einmal intensiver mit der Thematik beschäftigen und erhalten einen weiteren Ansatzpunkt zur Vertiefung. Auf der anderen Seite erhält der Dozent durch die statistische Auswertung des Tests ein erstes (und aufgrund der Anonymität und Freiwilligkeit auch ehrliches) Feedback zum Verständnis der Inhalte. Entsprechende Quizzes sind darum einfach und somit auch effizient erstellbar. Zudem sind sie bei regelmäßigen Veranstaltungen problemlos wiederverwendbar, da ein Kopieren oder Abschreiben der Antworten von Quizzes aus vorangegangenen Veranstaltungen keinen nennenswerten Vorteil mit sich bringt. Durch den Einsatz dieses Szenarios stellt ein Lehrender den Studierenden verschiedene Kanäle (schriftlich/elektronisch) zur Aufnahme bereit, so dass diese den für sie sinnvollsten Kanal selbst aussuchen können. Entsprechende Quizzes werden gerne angenommen, da sie gleichsam motivierend wirken. Ein Feedback erfolgt unmittelbar im Anschluss, da korrekte Antworten auf einfachen Fragen bereits komplett vorgegeben werden, eine Auswertung automatisiert erfolgt und keine Notenskala eingestellt werden muss.

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Regelmäßige Aufgaben im Übungsbetrieb

Bei regelmäßigen Veranstaltungen mit Übungsbetrieb, z.B. der klassischen Kombination aus Vorlesung und Übung, hat es sich bewährt, von den Studierenden Übungsaufgaben bearbeiten zu lassen, um die Inhalte der Veranstaltung zu vertiefen und den Lehrenden Feedback zu geben, welche Inhalte verstanden wurden und welche Inhalte in einer der folgenden Veranstaltungen vielleicht noch einmal wiederholt werden sollten.

Es handelt sich bei der regelmäßigen Bearbeitung von Übungsaufgaben um eine formative Form der Prüfung, da sie kontinuierlich im Rahmen einer Veranstaltungsreihe erfolgt, das jeweils bestehende Wissen abzuprüfen versucht, so dass der Lehrende die damit gewonnenen Erkenntnisse z.B. zur Vertiefung oder Wiederholung in den folgenden Veranstaltungen einsetzen kann. Ein großer Vorteil elektronischer Verfahren ist das schnelle Feedback, sowohl für Lehrende als auch für Studierende. Die Studierenden erhalten eine direkte Rückmeldung, welche Fragen sie richtig und welche falsch beantwortet haben und können - falls Inhalte unklar bleiben - diese direkt in der folgenden Veranstaltung ansprechen. Die Lehrenden hingegen erhalten bereits zur nächsten Veranstaltung entsprechende Ergebnisse im Überblick und können diese dort einfließen lassen. Bei der "traditionellen" Bearbeitung durch Tutoren war sonst i.d.R. immer eine Woche Verzug aufgetreten, bis Papier-basierte Übungsaufgaben kontrolliert und mit den Studierenden im Rahmen der Tutorien (mit den Studierenden) oder der Tutorenbesprechung (mit den Lehrenden) durchgesprochen wurden.

Zudem hat sich gezeigt, dass auch öffentliche und freiwillige Quizze, in denen im Umfang von z.B. 10 Multiple-Choice-Fragen wesentliche Inhalte der letzten Veranstaltung abgefragt wurden, aufgrund ihrer Kompaktheit von den Studierenden gerne angenommen und bearbeitet wurden.

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Selbstlerneinheiten mit Zwischenstandskontrollen

Im "reinen" Selbstlern-E-Learning ist der Lernende auf sich alleine gestellt beim Durcharbeiten von Inhalten. Hier hat sich als sinnvoll herausgestellt, dem Lernenden ein Feedback zu geben, welche Inhalte bereits verstanden bzw. erlernt wurden und wo noch Schwächen sind. Dies kann man über Zwischentests erreichen, die thematisch und didaktisch an die Lerneinheiten angelehnt sind und einzelne Lerneinheiten z.B. abschließen können.

So ist es z.B. sinnvoll, aufbauende Lerneinheiten erst bearbeiten zu lassen, wenn vorangehende und grundlegende Inhalte bereits bearbeitet und verstanden wurden. Dieses Verständnis kann beispielsweise durch didaktisch sinnvoll eingefügte Tests geprüft werden, deren Bestehen im Folgenden dann automatisch den Zugang zu weiteren Lerneinheiten freischalten kann.

Neben dem Lernenden erhält auf diese Weise auch der Lehrende Feedback und kann z.B. Problembereiche identifizieren, auf die er verstärkt eingehen oder weiter vertiefen sollte.

Elektronische Klausurschränke

Spezialisierung dieses Einsatzszenarios sind elektronische Klausurschränke. Dabei handelt es sich um eine Sammlung bereits bekannter Prüfungsfragen mit den jeweils zugehörigen korrekten Antworten. Studierende tragen solche Fragen und die passenden Antworten z.B. per Gedächtnisprotokoll aus Klausuren oder mündlichen Prüfungen zusammen und machen sie auf diese Weise anderen Studierenden zur Prüfungsvorbereitung zugänglich. Durch Zusammenarbeit der Studierenden und jahrelanges Zusammentragen entsprechender Aufgaben können komplexe Klausurschränke entstehen, die zur Vorbereitung einen guten Einblick in das Prüfungsgebiet bieten.

Wesentliches Merkmal (und von den Studierenden gewünscht) ist, dass Lehrende oder Prüfer keinen Zugriff auf Klausurschränke haben. Ein möglicher Nachteil dabei ist dann aber auch, dass sie kein Feedback zu ihren Veranstaltungen bzw. Prüfungen erhalten und damit ihrerseits weder die Lehre entsprechend identifizierter Defizite anpassen oder Hinweise auf fehlerhafte Antworten geben können.

Beispiele sind:

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Direkte Rückmeldung aus dem Hörsaal

Anhand der Ergebnisse von Übungsaufgaben zu inhaltlichen Themen einer Veranstaltung können Lehrende erkennen, welche Inhalte besonders gut verstanden wurden und welche Themen vielleicht in einer der nächsten Veranstaltungen noch einmal aufgegriffen oder wiederholt werden sollten. Die direkte Rückmeldung aus dem Hörsaal ist eine konsequente Weiterentwicklung dieser Idee. Hintergrund ist, dass Lehrende bereits in der Veranstaltung diese Rückmeldung erhalten möchten, um so direkt auf entsprechende Probleme eingehen zu können (und nicht erst in einer der nächsten Veranstaltungen).

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Benotete elektronische Klausuren

Beispiel: Möglicher Prozess zur Durchführung benoteter Klausuren

Wie die schriftliche Klausur dienen elektronische Klausuren der Leistungsfeststellung, jedoch unter Beteiligung von Informations- und Kommunikationstechnologien. Es handelt sich dabei um eine summative Form der Prüfung, da sie abschließend und i.d.R. am Ende einer Veranstaltungsreihe das damit aufgebaute Wissen festzustellen versucht. E-Klausuren haben genau wie traditionelle Klausuren auch Auswirkungen auf den weiteren Studienverlauf, da bei mehrmaligem Scheitern an einer entsprechenden Prüfung (je nach Prüfungsordnung) evtl. das gesamte Studium erfolglos beendet sein kann. Daher werden an elektronische Klausuren besondere Anforderungen an Sicherheit und Nachvollziehbarkeit gestellt und ihre Verwendung muss in den jeweils gültigen Prüfungsordnungen verankert sein.

Bei der Einführung elektronischer Prüfungen und Assessments an den Hochschulen sollten daher elektronische Klausuren, wenngleich sie bei den Lehrenden einen besonderen Reiz durch die mögliche Aufwandsersparnis bei der Kontrolle bedeuten, nicht an vorderster Stelle stehen, sondern nur als eine von vielen Maßnahmen eingesetzt werden.

Voraussetzungen sind eine verlässliche Technik und Studierende, die bereits den Umgang mit entsprechenden Systemen gewohnt sind, so dass sie diese nicht bei der studienverlaufskritischen Prüfung das erste Mal zu sehen bekommen und ausprobieren müssen. Einige Standorte wie Bremen oder Duisburg/Essen haben zu dem Zweck Testcenter eingerichtet, in denen unter Begleitung von Technikern und Didaktikern entsprechende Prüfungen unter Aufsicht abgenommen - die aber auch zu Übungszwecken benutzt werden können.

Beispiele für Softwaresysteme, mit denen elektronische Klausuren durchgeführt werden, sind:

  • Q-Exam von Codiplan, z.B. an der MH Hannover
  • Virtuelles Prüfungssystem (ViPS), z.B. an der Uni Osnabrück
  • LPLUS, z.B. in den Testzentren der Unis Bremen und Duisburg/Essen
  • ILIAS, z.B. an der Uni Mainz und geplant an der Uni Göttingen

Ablauf

Übersicht: Zahlen benoteter Klausuren an der Uni Mainz

Wie eine elektronische Klausur im neu eingerichteten Prüfungscenter der Universität Duisburg/Essen ablaufen kann, wurde von Jörg Stratmann während eines Online-Podiums beschrieben:

  1. Beratungsgespräch
  2. Raumbuchung
  3. Softwareschulung
  4. Erstellen der Klausur
  5. Erstellen spezieller Medien
  6. Testen der Klausur
  7. Studierende melden sich zur Prüfung an/ab
  8. Lehrender erhält Excel-Liste mit Prüfungsteilnehmern
  9. Import der Teilnehmer in die Prüfungssoftware
  10. Tischkarten: Matrikelnummer und PIN
  11. Prüfungsdurchführung
  12. Sicherung der Antworten in einem PDF
  13. Bewertung der Klausuren in Prüfungssoftware
  14. Übergabe der Prüfungsergebnisse ans Prüfungsamt
  15. Import der Daten in Prüfungsverwaltungssoftware
  16. Klausureinsicht

Das Vorgehen im Prüfungscenter der Uni Bremen bei der Erstellung von Fragekatalogen mit den jeweils daran Beteiligten wurde bei einer Online-Schulung von Jens Bücking dargestellt:

Schritt E-Learning-Service Editoren Autoren
Erstberatung x x
Festlegung Deadlines x
Schulung x x
Produktion Vorlagen x
Digitalisierung (TM-Editor) x
Lokale Kontrolle 1 x x
Lokale Kontrolle 2 x
Upload Erstversion x
Katalogtest (LTS) x x
Überarbeitung (TM-Editor) x
Upload Endversion x
Einstellungstest (LTS) x x x
Registrierung der Teilnehmer x
Zugangstest/Endabnahme x x x


Unterstützende Services

Existieren E-Learning- oder gar E-Prüfungs-Zentren an einer Hochschule, können diese die Durchführung elektronischer Klausuren unterstützen. Dafür bereitgestellte Services an der FU Berlin wurden von Nicolas Apostolopoulos während eines Online-Podiums aufgeführt:

Basic

  • Raumbuchungen
  • Gewährleisten der technischen Sicherheit
  • Anlegen der Studierenden im System

Advanced (kostenpflichtig)

  • Erstellen von Klausuren aus Rohdokumenten
  • Anlegen der Studierenden im System
  • Freischalten der Studierenden
  • Bereitstellen von Matrikellisten zum Aushang am Fachbereich
  • Bereitstellen eines pers. Ansprechpartners bei der Prüfung
  • Bereitstellen von Matrikel-Notenlisten nach der Prüfung

Weitere Informationen sind in der Beschreibung des E-Examinations-Projekts der FU Berlin zu finden.

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Sichere Prüfungen auf Distanz

Die Frage ist bislang unbeantwortet, ob es möglich ist, dass man Prüflinge an entfernten Orten so gut elektronisch überwachen kann, dass eine benotete Klausur ohne Anwesenheit einer Aufsicht auf Entfernung möglich ist.

Beispiel: Das C3L in Oldenburg bildet im Studiengang "BWL für Spitzensportler" Athleten aus, die sich während ihres Studiums in verschiedenen Trainingslagern weltweit aufhalten. Da sich die Zeiten für den entsprechenden entfernten Aufenthalt sowie die Prüfungszeiten überschneiden, wäre es wünschenswert, wenn man Möglichkeiten schaffen könnte, mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien sichere Distanzprüfungen abzunehmen.

Beurteilung auf Entfernung

Eine Spezialisierung dieses Szenarios bezieht sich auf die Auswertung von Prüfungen oder Prüfungsleistungen, die vor Ort bzw. in längerer Arbeit angefertigt werden müssen, aber aufgrund des entfernten Aufenthaltsorts eines Prüfenden nur auf Distanz zu bewerten sind.

Beispiel: Die HBK Braunschweig beschäftigt viele Reiseprofessuren. Dabei handelt es sich um Künstler, die weltweit von Ort zu Ort reisen, um ihre Veranstaltungen abzuhalten. Abschlussarbeiten und Prüfungsleistungen sind längere Projekte der bildenden Kunst (z.B. Bildhauerei, Malerei, etc.), die nicht wie Klausuren unter Aufsicht im Hörsaal geschrieben werden. Hier müssten den Studierenden Möglichkeiten geschaffen werden, diese Arbeiten online zu präsentieren, damit die entfernten Prüfenden die erbrachte Leistung auf diese Weise möglichst objektiv bewerten können.

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Literaturnachweise

  1. Bernadette Dilger, Karl-Heinz Gerholz, Sebastian Klieber, Peter F. E. Sloane: Studentisches Self-Assessment. Instrumente zur Unterstützung der Studienwahl, ISBN: 978-3-933436-98-6, Eusl-Verlag, Paderborn, 2008
  2. Wissenschaftsrat: Empfehlungen zur Qualitätsverbesserung von Lehre und Studium, Berlin, 2008, Download als PDF
  3. Hans-Gerd Ridder, Hans-Jürgen Bruns, Stefan Brünn: Online- und Multimediainstrumente zur Kompetenzerfassung, QUEM-report, Schriften zur beruflichen Weiterbildung, Heft 86, ISSN: 0944-4092, Berlin, 2004, Download als PDF
  4. Kristof Kupka, Verena Müller, Joachim Diercks: Kombination von E-Assessment mit Web 2.0 Personalmarketing bei Media-Saturn, in: Andrea Back, Peter Baumgartner, Gabi Reinmann, Rolf Schulmeister (Hrsg.): zeitschrift für e-learning – lernkultur und bildungstechnologie, Themenheft E-Assessment, S. 62-75, Studienverlag, Innsbruck, 2010, Abstract