Zuverlässigkeit der Systeme: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 5. September 2011, 08:20 Uhr

Generell gelten die ergonomischen Anforderungen der Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit an Bildschirmgeräten. Speziell bezogen auf E-Prüfungen sind nachfolgend Überlegungen zur logische und technische Zuverlässigkeit unterschieden.

Fehlertoleranz (logische Zuverlässigkeit)

Im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich können E-Prüfungssysteme Aufgaben für jeden Prüfling individuell gestalten, indem sie den Zufall einbeziehen. Ein Prüfender gibt dazu den Typ von Aufgabe vor - z.B. Bruchrechnung, woraufhin das System die Werte für Zähler und Nenner automatisch generiert. Das erschwert den Austausch von Ergebnissen und kann zum gemeinsamen Lernen genutzt werden. Als Beispiel soll der Prüfling einen Bruch (also Zähler durch Nenner) berechnen und das Ergebnis in ein Textfeld eingeben. Am Ende kann das System, insofern die zugehörige Berechnungsformel hinterlegt wurde, die Korrektheit der Eingabe überprüfen. Im Beispiel wurde nun aber der Wertebereich nicht hinreichend eingeschränkt, so dass ein Prüfling während der Klausur eine Division durch Null als Aufgabe bekam. Da das Ergebnis nicht berechenbar ist, brachte die automatische Auswertung der Antwort auch keinen Punkt für diese Aufgabe. Der zurecht empörte Prüfling bat daraufhin um manuelle Kontrolle, woraufhin die gesamte Aufgabe aus der Wertung genommen werden musste.

Ein anderes Beispiel betrachtet Kurztexteingaben. Ist hier die korrekte Antwort hinterlegt, kann das System Antwort und Eingabe leicht überprüfen. Hat sich der Prüfling jedoch verschrieben oder verwendet dieser eine andere Schreibweise, ist diese Überprüfung nicht mehr ohne weiteres möglich. Es gibt Systeme, denen man vorher eine noch gültige Levenshtein-Distanz festlegen kann. Ansonsten ist manuelle Nachkontrolle unerlässlich. Beispiel sind hier unterschiedliche Schreibweisen, Rechtschreib- oder Flüchtigkeitsfehler, Buchstabendreher oder ein fälschliches Schreiben der ersten beiden Zeichen als Großbuchstaben.

Ein E-Klausursystem sollte daher beiten:

  • Protokollierung von Fragen und Antworten, und zwar für jeden Prüfling individuell
  • Kommentarfunktion, um z.B. bei Aufgaben ohne Eingabefelder auf fehlende Alternativen oder Verständnisprobleme hinzuweisen
  • Protestknopf, um auf generelle Probleme hinzuweisen (wie z.B. Division durch 0)
  • Möglichkeit zur manuellen Nachbewertung
  • Eingabe einer tolerierbaren Levenshtein-Distanz
  • Anzeige der häufigsten Eingaben bei Kurztextfeldern, um z.B. weitere Schreibweisen zu identifizieren

IT-Grundschutz (technische Zuverlässigkeit)

Nachfolgend stichpunktartig diejenigen Maßnahmen zum IT-Grundschutz, die neben allgemeinen Maßnahmen (Brandschutz, Gefahrenabwehr, etc.) speiziell bei E-Klausuren zu beachten sind. Eine aktuelle, vollständige und ausführlich beschriebene Liste ist zu finden in den IT-Grundschutz-Katalogen des BSI.

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