Elektronische Prüfung: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Elektronische Prüfung ===
 
Der Begriff ''elektronische Prüfung'' bezeichnet eine Leistungsbeurteilung unter Zuhilfenahme von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Hierbei unterstützen die eingesetzten IKT insbesondere die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung dieser Beurteilung.
 
 
 
=== E-Klausur ===
 
Eingeschränkt wird die elektronische Prüfung durch den Begriff ''E-Klausur'', welcher speziell die elektronisch unter Aufsicht durchgeführte und (teil-)automatisiert ausgewertete Klausur zur Leistungsbeurteilung und -bescheinigung unter Nutzung der Infrastruktur (Personal, Räume, Netzwerke usw.) einer Bildungseinrichtung beschreibt.
 
 
 
=== eAssessment ===
 
Schließlich kann man noch das allgemeinere ''eAssessment'' abgrenzen, dass den "end-to-end process where ICT is used for the presentation of assessment and the recording of responses" laut Joint Information System Committee (JISC) umfasst.
 
 
 
== Kritische Betrachtung ==
 
 
 
=== Vorteile und Mehrwerte ===
 
* Multimediale Möglichkeiten (Audio, Video, Diagramme)
 
* Bessere Lesbarkeit der Antworten (Tippgeschwindigkeit)
 
* Mischen von Fragen/Antworten erschwert Täuschungen
 
* Mehr Auswertungsobjektivität, weniger subj. Einflüsse
 
* Zeitersparnis durch (teil-)automatisierte Auswertung
 
* Schnellere Bewältigung großer Prüfungszahlen möglich
 
* Vergleich der Leistungen ist einfacher/übersichtlicher
 
* Schwierigkeit, Trennschärfe & Homogenität auswertbar
 
* Übertragung von Ergebnissen weniger fehleranfällig
 
* Stufenförmige Prüfungsverläufe modellierbar
 
* Digitale Archivierung von Ergebnissen und Lösungen
 
* Aufbau wiederverwendbarer Fragepools (Lehrverbund)
 
* Ergebnisse können beliebig oft (spurlos) bearbeitet werden
 
 
 
=== Nachteile und Herausforderungen ===
 
* Umfangreiche Vorarbeiten (Fragepools erstellen, etc.)
 
* Hohe Kosten/Investitionen für fixe Lösungen
 
* Abhängigkeit von Full-Service-Anbietern
 
* Anfälligkeit für Pannen, keine 100%-ige Zuverlässigkeit
 
* Unterschiedliche Kenntnisstände beim Umgang mit IKT
 
* Neue Manipulationsformen erfordern zusätzliche Sicherheitskonzepte (Chat, Netzzugriff, etc.)
 
* Unzureichende Flexibilität der Prüfungsordnungen
 
* Hoher Aufwand zur Herstellung von Rechtssicherheit
 
* Geforderte langjährige Archivierung fraglich (Träger?)
 
* Einziger Standard (IMS QTI) wird kaum unterstützt
 
* System soll „Mitwachsen“ mit steigenden Anforderungen
 
* Automatische Auswertung nicht überall sinnvoll/geeignet
 
* Aut. ausw. Wissen „Fehlentwicklung“ der HS-Didaktik
 
 
 
== Aufgaben ==
 
 
 
=== Allgemeine Aufgabentypen (nach Vogt/Schneider) ===
 
 
 
==== Geschlossene Aufgaben (geben Antworten vor) ====
 
* True/False
 
* Single- und Multiple-Choice,
 
* Forced-Choice (per Drop-Down-Liste)
 
* Bildmarkierung (per Hot Spot)
 
* Zuordnungsaufgabe, Spezialfall: Sortieraufgabe
 
 
 
==== Offene Aufgaben (verlangen Reproduktionsleistung) ====
 
* Kurztext (1-2 Wörter), Spezialfall: Zahlenangabe
 
* Langtext (schwierig ohne Computererfahrung)
 
* Teilmenge (begrenzte Zahl an Lösungswörtern aus größerer Zahl richtiger Antworten ermitteln)
 
* Lückentext (als Aneinanderreihung von Kurztextaufgaben oder Forced Choice)
 
 
 
=== Aufgabenstellung mit Neuen Medien ===
 
* Markierung bestimmter Bereiche in Bildern
 
* Einbettung von Videos oder Tonaufnahmen
 
* Zufällige Grundwerte bei Berechnungsaufgaben
 
* Stufenförmige Fragestellungen (z.B. Medizin)
 
* Mündliche Antwort/Aufnahme per Mikrofon (z.B. Sakai)
 
* Adaptive Tests möglich
 
* Zufällige Reihenfolge von Fragen und Antworten
 
 
 
== Beispiele für E-Klausur-Systeme ==
 
 
 
=== Open Source ===
 
* Online eXam (ILIAS)
 
* Test/Prüfungsfunktionen in Moodle
 
* ViPS (Stud.IP)
 
* sakai.samigo (Sakai)
 
 
 
=== Kommerziell ===
 
* Vista Quiz (Blackboard/WebCT)
 
* CLIX Advanced Testing and Assessment
 
* LTMS Testmaker System (Lplus)
 
* Q-Exam (Codiplan)
 
* Respondus (WebCT)
 
* Questionmark Perception (Telerat GmbH)
 
 
 
== Lösungsansätze ==
 
 
 
=== Feste Räume, fest installierte Hardware ===
 
* z.B. Testcenter Bremen, 1 Raum, 130 Plätze, LPLUS
 
 
 
=== Feste/variable Räume mit Laptops der Studierenden ===
 
* z.B. FU Berlin, 4 Räume, 221 Plätze, Blackboard bzw. „Statistik-Labor“ mit Safe Exam Browser (SEB)
 
 
 
=== Feste/variable Räume mit Leihgeräten ===
 
* z.B. MHH, 165 mobile Tablet-PCs, Q-Exam
 
 
 
=== Prüfung mit vorhandenem LMS ===
 
* z.B. Uni Mainz, 4 Räume, 450 Plätze, ILIAS mit SEB
 
* z.B. Uni Osnabrück, CIP-Cluster, Stud.IP mit ViPS
 

Aktuelle Version vom 6. Mai 2013, 08:20 Uhr

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