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− | An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wird seit 2006 ein mobiles elektronisches Prüfungssystem eingesetzt. Das System Q[kju:] der Firma Codiplan GmbH arbeitet mit mobilen Servern, einem gekapselten WLAN und mobilen Endgeräten, wie Tablet-PCs oder Laptops. | + | An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wird seit 2006 ein mobiles elektronisches Prüfungssystem eingesetzt. Das System [http://www.q-exam.net/q-exam.html Q-Exam] (ehemals Q[kju:]) der Firma [http://www.q-exam.net/ IQUL GmbH] (ehemals Codiplan GmbH) arbeitet mit mobilen Servern, einem gekapselten WLAN und mobilen Endgeräten, wie Tablet-PCs oder Laptops. |
− | Die Umstellung von papierbasierten auf elektronisch gestützte Prüfungen erfolgte im Rahmen der Einführung des Modellstudiengangs "HannibaL" für Humanmedizin im Jahr 2005. Kennzeichen dieses modularisierten Lehrplans ist eine in allen Ausbildungsabschnitten auf den Patienten und seine Erkrankung ausgerichtete Lehr- und Lernpraxis. Dabei wurden vorherige Abschlussprüfungen, wie auch das traditionelle „Physikum“, durch eine kontinuierliche Leistungsüberprüfung ersetzt, wodurch pro Jahr nunmehr ca. 200 Prüfungen stattfinden. Diese Vielzahl an Prüfungen führte zu einem entsprechend erhöhten organisatorischen Aufwand in Vorbereitung, Durchführung und Auswertung. Mit der Einführung des Systems Q[:kju], das aufgrund seiner ortsunabhängigen Einsatzfähigkeit den räumlich beschränkten Begebenheiten einer Universität gerecht wird, konnte dem erhöhten Prüfungsaufkommen des Modellstudiengangs begegnet und der Aufwand erheblich reduziert werden. | + | Die Umstellung von papierbasierten auf elektronisch gestützte Prüfungen erfolgte im Rahmen der Einführung des Modellstudiengangs "HannibaL" für Humanmedizin im Jahr 2005. Kennzeichen dieses modularisierten Lehrplans ist eine in allen Ausbildungsabschnitten auf den Patienten und seine Erkrankung ausgerichtete Lehr- und Lernpraxis. Dabei wurden vorherige Abschlussprüfungen, wie auch das traditionelle „Physikum“, durch eine kontinuierliche Leistungsüberprüfung ersetzt, wodurch pro Jahr nunmehr ca. 200 Prüfungen stattfinden. Diese Vielzahl an Prüfungen führte zu einem entsprechend erhöhten organisatorischen Aufwand in Vorbereitung, Durchführung und Auswertung. Mit der Einführung des Systems Q[:kju] (heute [http://www.q-exam.net/q-exam.html Q-Exam]), das aufgrund seiner ortsunabhängigen Einsatzfähigkeit den räumlich beschränkten Begebenheiten einer Universität gerecht wird, konnte dem erhöhten Prüfungsaufkommen des Modellstudiengangs begegnet und der Aufwand erheblich reduziert werden. |
Im Zuge der Einführung des Systems haben sich zudem interessante Entwicklungen in verschiedenen beteiligten Bereichen ergeben. Durch die Neustrukturierung der Prüfungsorganisation konnte z.B. ein Regelkreis etabliert werden, in dem an verschiedenen Stellen Überprüfungen zur Sicherstellung der Qualität der Prüfungen implementiert sind. Alle wichtigen Prozesse, z.B. die Terminierung der Prüfungen, die Überwachung der Online-Frageneingabe durch Lehrende sowie die visuelle Darstellung von Ergebnissen und Statistiken, bis hin zur Cronbachs Alpha-Berechnung zur Reliabiliät der Klausurfragen, werden über diese Online-Plattform gesteuert. Darüber hinaus wurde jüngst ein onlinegestütztes Verfahren entwickelt, was den Ablauf von Ergebnisanfechtungen seitens Studierender, oder Datenmanipulationen, wie Fragenkorrekturen von Lehrenden, regelt, dokumentiert und somit rechtlich absichert. Die MHH hat zudem eine Prüfungsordnung verabschiedet, in der einer Durchführung elektronisch gestützter Prüfungen Rechnung getragen wird. Von Studierenden und Lehrenden wird die schnelle Verfügbarkeit der Ergebnisse besonders geschätzt. Per Mausklick lassen sich umfangreiche Analysen der Klausuren erstellen, die auch eine rasche inhaltliche Kontrolle erlauben. Dies trägt zu einer qualitativen Aufwertung der Klausurfragen bei, erhöht die Transparenz der Klausuren und ermöglicht somit faire und rechtssichere Prüfungen im Human- und Zahmedizinstudium. Insgesamt wurden seit 2006 an der MHH gut 70.000 elektronische Prüfungen abgelegt. | Im Zuge der Einführung des Systems haben sich zudem interessante Entwicklungen in verschiedenen beteiligten Bereichen ergeben. Durch die Neustrukturierung der Prüfungsorganisation konnte z.B. ein Regelkreis etabliert werden, in dem an verschiedenen Stellen Überprüfungen zur Sicherstellung der Qualität der Prüfungen implementiert sind. Alle wichtigen Prozesse, z.B. die Terminierung der Prüfungen, die Überwachung der Online-Frageneingabe durch Lehrende sowie die visuelle Darstellung von Ergebnissen und Statistiken, bis hin zur Cronbachs Alpha-Berechnung zur Reliabiliät der Klausurfragen, werden über diese Online-Plattform gesteuert. Darüber hinaus wurde jüngst ein onlinegestütztes Verfahren entwickelt, was den Ablauf von Ergebnisanfechtungen seitens Studierender, oder Datenmanipulationen, wie Fragenkorrekturen von Lehrenden, regelt, dokumentiert und somit rechtlich absichert. Die MHH hat zudem eine Prüfungsordnung verabschiedet, in der einer Durchführung elektronisch gestützter Prüfungen Rechnung getragen wird. Von Studierenden und Lehrenden wird die schnelle Verfügbarkeit der Ergebnisse besonders geschätzt. Per Mausklick lassen sich umfangreiche Analysen der Klausuren erstellen, die auch eine rasche inhaltliche Kontrolle erlauben. Dies trägt zu einer qualitativen Aufwertung der Klausurfragen bei, erhöht die Transparenz der Klausuren und ermöglicht somit faire und rechtssichere Prüfungen im Human- und Zahmedizinstudium. Insgesamt wurden seit 2006 an der MHH gut 70.000 elektronische Prüfungen abgelegt. | ||
− | Die MHH hat in Zusammenarbeit mit Codiplan einen Vodcast erstellt, in dem verschiedene Beteiligte des Lehr- und Prüfungsbetriebes sowie Studierende der MHH zu Wort kommen. Es werden Beweggründe zur Einführung elektronischer Prüfungen erläutert, eigene Erfahrungen im Umgang und die Effekte der Nutzung des elektronischen Prüfungssystems geschildert. Zudem sind Aufbau und Einsatz des Prüfungssystems Q[:kju] dargestellt. | + | Die MHH hat in Zusammenarbeit mit der Codiplan GmbH (heute [http://www.q-exam.net/ IQUL GmbH]) einen Vodcast erstellt, in dem verschiedene Beteiligte des Lehr- und Prüfungsbetriebes sowie Studierende der MHH zu Wort kommen. Es werden Beweggründe zur Einführung elektronischer Prüfungen erläutert, eigene Erfahrungen im Umgang und die Effekte der Nutzung des elektronischen Prüfungssystems geschildert. Zudem sind Aufbau und Einsatz des Prüfungssystems Q[:kju] (heute [http://www.q-exam.net/q-exam.html Q-Exam]) dargestellt. |
Hier geht es zum Video: [http://www.e-teaching.org/praxis/erfahrungsberichte/mobile-e-assessment] | Hier geht es zum Video: [http://www.e-teaching.org/praxis/erfahrungsberichte/mobile-e-assessment] | ||
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+ | == Aktivitäten an der Leibniz Universität Hannover (LUH) == | ||
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+ | '''ePrüfungen''' | ||
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+ | Die Entwicklungen im ePrüfungsbereich schreiten stetig voran. Die eLearning Service Abteilung hat einen dedizierten Prüfungsserver für ILIAS aufgesetzt. Im Februar 2011 wurde im Institut für Botanik eine Probeklausur mit 86 Studierenden durchgeführt. 32 Studierende nutzten hier ILIAS und 52 EvaExam (Demo-Version). Auch im Institut für Freiraumgestaltung wurde im Februar eine Klausur mit ILIAS mit 61 Studierenden durchgeführt. In beiden Kontexten ist eine Evaluation mit Studierenden durchgeführt worden, um didaktisches Design, Prüfungsumgebung und Workflows zu optimieren. | ||
+ | Im Sommersemester wird die neue ILIAS-EA Plattform unter Prüfungsbedingungen im Institut für Soziologie zum Einsatz kommen. Die LUH hat sich der AG ILIAS-EA angeschlossen, die Entwicklungen rund um die neue dedizierte ILIAS eAssessment-Plattform vorantreibt. | ||
+ | Gegenwärtig können an der LUH elektronische Prüfungen mit 50 Studierenden (100 Studierende in zwei Durchläufen) unter Einsatz von ILIAS durchgeführt werden. Bei größeren Kohorten kann die kommerzielle mobile Lösung mit der Plattform Q [kju:] (heute [http://www.q-exam.net/q-exam/q-exam-institution.html Q-Exam Institution]) der Firma Codiplan (heute [http://www.q-exam.net/ IQUL GmbH]) zum Einsatz kommen. Diese ist bereits erfolgreich in zwei Prüfungen des Instituts für Freiraumgestaltung an der LUH eingesetzt worden. | ||
+ | Ein individuelles Beratungsangebot rund um das Thema ePrüfungen (Fragendidaktik, Technik, Rechtliches, Organisatorisches) steht für die Lehrenden der LUH im Angebot, inklusive spezieller Schulungen für ILIAS. | ||
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+ | ''Geplante Weiterentwicklungen:'' | ||
+ | 1. Die Verbesserung der räumlichen Ausstattungsbedingungen, die gegenwärtig den Einsatz von ILIAS massiv einschränken, ist dringend notwendig. Nur unter verbesserten Ausstattungsbedingungen (Rechner mit individuellen Strom/Netzwerkverbindungen, prüfungsadäquate Arbeitsplätze mit Sichtschutz, geringer Lautpegel) können Prüfungen mit Kohorten über 50 Studierende durchgeführt werden. Andernfalls muss auf kommerzielle Anbieter ausgewichen werden. | ||
+ | 2. Die elektronische Archivierung soll mit ILIAS vorangetrieben werden. | ||
+ | 3. Weitere Prüfungen mit Kohorten über 100 Studierende sollen mit dem mobilen Prüfungssystem von Codiplan (heute [http://www.q-exam.net/ IQUL GmbH]) unterstützt werden. | ||
+ | 4. Auch die Paper-Pencil-Lösung soll weiterhin beworben werden. | ||
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+ | '''Studienbegleitende formative Tests''' | ||
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+ | Im November 2010 wurden 45 Lehrende aller Fakultäten verzeichnet, die formative Tests mit ILIAS in ihre Lehre einsetzen. Die eLearning Service Abteilung bietet hierzu Beratungen und Schulungen an. | ||
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+ | ''Geplante Weiterentwicklungen:'' Didaktische Schulungsangebote zum Einsatz von elektronischen Self-Assessments in die Lehre: Lernzieldesign, Lernerprofile und Lernstile, Fragengestaltung, Feedbackgestaltung, Einbindung von Multimedia. | ||
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+ | '''Selbsteinschätzungstests für Studieninteressierte''' | ||
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+ | Selbsteinschätzungstests für Studieninteressierte werden an der LUH mithilfe der Plattform Testmaker schon seit geraumer Zeit durchgeführt. Inzwischen bieten die verschiedene Fakultäten Tests für Studieninteressierte an (Jura, Wirtschaftswissenschaften, Bauingenieurwesen und Geodäsie, Philosophische Fakultät). | ||
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+ | == Beispiel: Mobile Outdoor-Prüfung an der TiHo == | ||
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+ | | Eine Prüfungsform zwischen elektronischer Klausur und dem Einsatz elektronischer Werkzeuge bei einer praktischen Prüfung stellt die Outdoor-Prüfung dar, die z.B. an der TiHo Hannover durchgeführt wurde. Die Studierenden erhielten dafür mobile Tablet PCs und mussten einen Parcours aus verschiedenen Stationen ablaufen. Ähnlich wie bei den in der Medizin etablierten Objective Structured Clinical Examinations (OSCE) hatten die Studierenden vor Ort jeweils unterschiedliche Aufgaben zu lösen. | ||
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+ | In diesem Fall waren Wissensfragen zum Themengebiet "Botanik" zu beantworten; an den Stationen befindliche Pflanzen wurden zu dem Zweck einbezogen. Die Tablet-PCs waren hierbei Werkzeuge, um Eingaben der Studierenden zu erfassen am Ende das Ergebnis zu präsentieren. Das Verfahren wurde von den Studierenden positiv angesehen, da es motivierend wirkte, sein Ablauf durch die OSCEs bereits bekannt war und durch Einsatz von IKT schnelles Feedback erfolgte. | ||
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+ | Erfahrungsberichte sind zu finden: | ||
+ | * im multiermedia-Blog: [http://multiermedia.edublogs.org/archives/405 Gute Prüfung trotz nasser Füße] | ||
+ | * auf e-teaching.org: [http://www.e-teaching.org/praxis/erfahrungsberichte/outdoor-test E-Prüfung unter freiem Himmel] | ||
+ | || http://farm5.static.flickr.com/4116/4941254964_1f352d2e7b.jpg | ||
+ | (Bildquelle: http://multiermedia.edublogs.org) | ||
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+ | [[Kategorie:Best-Practice]] |
Aktuelle Version vom 10. November 2015, 13:40 Uhr
An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wird seit 2006 ein mobiles elektronisches Prüfungssystem eingesetzt. Das System Q-Exam (ehemals Q[kju:]) der Firma IQUL GmbH (ehemals Codiplan GmbH) arbeitet mit mobilen Servern, einem gekapselten WLAN und mobilen Endgeräten, wie Tablet-PCs oder Laptops.
Die Umstellung von papierbasierten auf elektronisch gestützte Prüfungen erfolgte im Rahmen der Einführung des Modellstudiengangs "HannibaL" für Humanmedizin im Jahr 2005. Kennzeichen dieses modularisierten Lehrplans ist eine in allen Ausbildungsabschnitten auf den Patienten und seine Erkrankung ausgerichtete Lehr- und Lernpraxis. Dabei wurden vorherige Abschlussprüfungen, wie auch das traditionelle „Physikum“, durch eine kontinuierliche Leistungsüberprüfung ersetzt, wodurch pro Jahr nunmehr ca. 200 Prüfungen stattfinden. Diese Vielzahl an Prüfungen führte zu einem entsprechend erhöhten organisatorischen Aufwand in Vorbereitung, Durchführung und Auswertung. Mit der Einführung des Systems Q[:kju] (heute Q-Exam), das aufgrund seiner ortsunabhängigen Einsatzfähigkeit den räumlich beschränkten Begebenheiten einer Universität gerecht wird, konnte dem erhöhten Prüfungsaufkommen des Modellstudiengangs begegnet und der Aufwand erheblich reduziert werden.
Im Zuge der Einführung des Systems haben sich zudem interessante Entwicklungen in verschiedenen beteiligten Bereichen ergeben. Durch die Neustrukturierung der Prüfungsorganisation konnte z.B. ein Regelkreis etabliert werden, in dem an verschiedenen Stellen Überprüfungen zur Sicherstellung der Qualität der Prüfungen implementiert sind. Alle wichtigen Prozesse, z.B. die Terminierung der Prüfungen, die Überwachung der Online-Frageneingabe durch Lehrende sowie die visuelle Darstellung von Ergebnissen und Statistiken, bis hin zur Cronbachs Alpha-Berechnung zur Reliabiliät der Klausurfragen, werden über diese Online-Plattform gesteuert. Darüber hinaus wurde jüngst ein onlinegestütztes Verfahren entwickelt, was den Ablauf von Ergebnisanfechtungen seitens Studierender, oder Datenmanipulationen, wie Fragenkorrekturen von Lehrenden, regelt, dokumentiert und somit rechtlich absichert. Die MHH hat zudem eine Prüfungsordnung verabschiedet, in der einer Durchführung elektronisch gestützter Prüfungen Rechnung getragen wird. Von Studierenden und Lehrenden wird die schnelle Verfügbarkeit der Ergebnisse besonders geschätzt. Per Mausklick lassen sich umfangreiche Analysen der Klausuren erstellen, die auch eine rasche inhaltliche Kontrolle erlauben. Dies trägt zu einer qualitativen Aufwertung der Klausurfragen bei, erhöht die Transparenz der Klausuren und ermöglicht somit faire und rechtssichere Prüfungen im Human- und Zahmedizinstudium. Insgesamt wurden seit 2006 an der MHH gut 70.000 elektronische Prüfungen abgelegt.
Die MHH hat in Zusammenarbeit mit der Codiplan GmbH (heute IQUL GmbH) einen Vodcast erstellt, in dem verschiedene Beteiligte des Lehr- und Prüfungsbetriebes sowie Studierende der MHH zu Wort kommen. Es werden Beweggründe zur Einführung elektronischer Prüfungen erläutert, eigene Erfahrungen im Umgang und die Effekte der Nutzung des elektronischen Prüfungssystems geschildert. Zudem sind Aufbau und Einsatz des Prüfungssystems Q[:kju] (heute Q-Exam) dargestellt.
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Aktivitäten an der Leibniz Universität Hannover (LUH)
ePrüfungen
Die Entwicklungen im ePrüfungsbereich schreiten stetig voran. Die eLearning Service Abteilung hat einen dedizierten Prüfungsserver für ILIAS aufgesetzt. Im Februar 2011 wurde im Institut für Botanik eine Probeklausur mit 86 Studierenden durchgeführt. 32 Studierende nutzten hier ILIAS und 52 EvaExam (Demo-Version). Auch im Institut für Freiraumgestaltung wurde im Februar eine Klausur mit ILIAS mit 61 Studierenden durchgeführt. In beiden Kontexten ist eine Evaluation mit Studierenden durchgeführt worden, um didaktisches Design, Prüfungsumgebung und Workflows zu optimieren. Im Sommersemester wird die neue ILIAS-EA Plattform unter Prüfungsbedingungen im Institut für Soziologie zum Einsatz kommen. Die LUH hat sich der AG ILIAS-EA angeschlossen, die Entwicklungen rund um die neue dedizierte ILIAS eAssessment-Plattform vorantreibt. Gegenwärtig können an der LUH elektronische Prüfungen mit 50 Studierenden (100 Studierende in zwei Durchläufen) unter Einsatz von ILIAS durchgeführt werden. Bei größeren Kohorten kann die kommerzielle mobile Lösung mit der Plattform Q [kju:] (heute Q-Exam Institution) der Firma Codiplan (heute IQUL GmbH) zum Einsatz kommen. Diese ist bereits erfolgreich in zwei Prüfungen des Instituts für Freiraumgestaltung an der LUH eingesetzt worden. Ein individuelles Beratungsangebot rund um das Thema ePrüfungen (Fragendidaktik, Technik, Rechtliches, Organisatorisches) steht für die Lehrenden der LUH im Angebot, inklusive spezieller Schulungen für ILIAS.
Geplante Weiterentwicklungen: 1. Die Verbesserung der räumlichen Ausstattungsbedingungen, die gegenwärtig den Einsatz von ILIAS massiv einschränken, ist dringend notwendig. Nur unter verbesserten Ausstattungsbedingungen (Rechner mit individuellen Strom/Netzwerkverbindungen, prüfungsadäquate Arbeitsplätze mit Sichtschutz, geringer Lautpegel) können Prüfungen mit Kohorten über 50 Studierende durchgeführt werden. Andernfalls muss auf kommerzielle Anbieter ausgewichen werden. 2. Die elektronische Archivierung soll mit ILIAS vorangetrieben werden. 3. Weitere Prüfungen mit Kohorten über 100 Studierende sollen mit dem mobilen Prüfungssystem von Codiplan (heute IQUL GmbH) unterstützt werden. 4. Auch die Paper-Pencil-Lösung soll weiterhin beworben werden.
Studienbegleitende formative Tests
Im November 2010 wurden 45 Lehrende aller Fakultäten verzeichnet, die formative Tests mit ILIAS in ihre Lehre einsetzen. Die eLearning Service Abteilung bietet hierzu Beratungen und Schulungen an.
Geplante Weiterentwicklungen: Didaktische Schulungsangebote zum Einsatz von elektronischen Self-Assessments in die Lehre: Lernzieldesign, Lernerprofile und Lernstile, Fragengestaltung, Feedbackgestaltung, Einbindung von Multimedia.
Selbsteinschätzungstests für Studieninteressierte
Selbsteinschätzungstests für Studieninteressierte werden an der LUH mithilfe der Plattform Testmaker schon seit geraumer Zeit durchgeführt. Inzwischen bieten die verschiedene Fakultäten Tests für Studieninteressierte an (Jura, Wirtschaftswissenschaften, Bauingenieurwesen und Geodäsie, Philosophische Fakultät).
Beispiel: Mobile Outdoor-Prüfung an der TiHo
Eine Prüfungsform zwischen elektronischer Klausur und dem Einsatz elektronischer Werkzeuge bei einer praktischen Prüfung stellt die Outdoor-Prüfung dar, die z.B. an der TiHo Hannover durchgeführt wurde. Die Studierenden erhielten dafür mobile Tablet PCs und mussten einen Parcours aus verschiedenen Stationen ablaufen. Ähnlich wie bei den in der Medizin etablierten Objective Structured Clinical Examinations (OSCE) hatten die Studierenden vor Ort jeweils unterschiedliche Aufgaben zu lösen.
In diesem Fall waren Wissensfragen zum Themengebiet "Botanik" zu beantworten; an den Stationen befindliche Pflanzen wurden zu dem Zweck einbezogen. Die Tablet-PCs waren hierbei Werkzeuge, um Eingaben der Studierenden zu erfassen am Ende das Ergebnis zu präsentieren. Das Verfahren wurde von den Studierenden positiv angesehen, da es motivierend wirkte, sein Ablauf durch die OSCEs bereits bekannt war und durch Einsatz von IKT schnelles Feedback erfolgte. Erfahrungsberichte sind zu finden:
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(Bildquelle: http://multiermedia.edublogs.org) |