Verankerung an den Hochschulen: Unterschied zwischen den Versionen

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Ziel einer Einführung von Blended Assessments muss es sein, ein Zusatzangebot zu schaffen, das die Lehrenden in ihre Veranstaltungen integrieren können, insofern es für ihr Fachgebiet und den Veranstaltungstyp didaktisch sinnvoll ist. Diese Einführung sollte sich zudem in die generelle Prüfungsstrategie der Hochschule eingliedern. So geben einige Hochschulen Prüfungsfragen explizit heraus, damit sich Studierende im Vorfeld damit beschäftigen bzw. sich entsprechend vorbereiten können – da das zugehörige Wissen bezogen auf die Fragen genau das Wissen ist, was sie lernen sollen. Andere Hochschulen hingegen sehen Prüfungsfragen als geheim an und sorgen dafür, dass Studierende keine Notizen mit aus Prüfungen nehmen, um so die Wiederverwendbarkeit der Fragen zu erhöhen und Fragesammlungen unter Studierenden zu vermeiden. Die Wahl einer geeigneten Metapher wie z.B. die Elektronisierung bereits in schriftlicher Form vorliegender Prüfungen kann zudem den Einführungsprozess erleichtern.
 
Ziel einer Einführung von Blended Assessments muss es sein, ein Zusatzangebot zu schaffen, das die Lehrenden in ihre Veranstaltungen integrieren können, insofern es für ihr Fachgebiet und den Veranstaltungstyp didaktisch sinnvoll ist. Diese Einführung sollte sich zudem in die generelle Prüfungsstrategie der Hochschule eingliedern. So geben einige Hochschulen Prüfungsfragen explizit heraus, damit sich Studierende im Vorfeld damit beschäftigen bzw. sich entsprechend vorbereiten können – da das zugehörige Wissen bezogen auf die Fragen genau das Wissen ist, was sie lernen sollen. Andere Hochschulen hingegen sehen Prüfungsfragen als geheim an und sorgen dafür, dass Studierende keine Notizen mit aus Prüfungen nehmen, um so die Wiederverwendbarkeit der Fragen zu erhöhen und Fragesammlungen unter Studierenden zu vermeiden. Die Wahl einer geeigneten Metapher wie z.B. die Elektronisierung bereits in schriftlicher Form vorliegender Prüfungen kann zudem den Einführungsprozess erleichtern.
  
 
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=== Zielsetzung ===
=== Zielsetzung zur Einführung ===
 
 
* Bestandsaufnahme, Anforderungsermittlung, Erfassung des Ist-Zustandes
 
* Bestandsaufnahme, Anforderungsermittlung, Erfassung des Ist-Zustandes
 
* Sensibilisierung für Komplexität des Themas
 
* Sensibilisierung für Komplexität des Themas
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* Förderung hochschulübergreifender Zusammenarbeit
 
* Förderung hochschulübergreifender Zusammenarbeit
  
== Methode ==
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=== Vorgehensweise ===
 
[[Bild:Ueberblick.png|thumb|400px|Aufeinander aufbauende Einführungsphasen]]
 
[[Bild:Ueberblick.png|thumb|400px|Aufeinander aufbauende Einführungsphasen]]
=== Phase 1: Bestandsaufnahme und Heranführung ===
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* '''Phase 1''': Bestandsaufnahme und Heranführung
* Ansprechpartner identifizieren und befragen
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** Ansprechpartner identifizieren und befragen
* Prüfungs(verwaltungs)prozess aufschlüsseln
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** Prüfungs(verwaltungs)prozess aufschlüsseln
* Übersicht über technische, logistische und Personelle Infrastruktur erstellen und verbreiten
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** Übersicht über technische, logistische und Personelle Infrastruktur erstellen und verbreiten
=== Phase 2: Einführung und Verstetigung ===
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* '''Phase 2''': Einführung und Verstetigung
* Identifikation geeigneter Integrationspunkte im Prüfungs(verwaltungs)prozess
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** Identifikation geeigneter Integrationspunkte im Prüfungs(verwaltungs)prozess
* Hilfestellung bei der Systemauswahl
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** Hilfestellung bei der Systemauswahl
* Integration der Systeme in den Prüfungs(verwaltungs)prozess
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** Integration der Systeme in den Prüfungs(verwaltungs)prozess
=== Phase 3: Ausbau und Kooperation ===
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* '''Phase 3''': Ausbau und Kooperation
* Entwicklung von Routine bei der Nutzung der Systeme, Verwendung erweiterter Funktionalität
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** Entwicklung von Routine bei der Nutzung der Systeme, Verwendung erweiterter Funktionalität
* Anpassung und Erweiterung eingesetzter Systeme an weitere, neu hinzugekommene, fachtypische Anforderungen
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** Anpassung und Erweiterung eingesetzter Systeme an weitere, neu hinzugekommene, fachtypische Anforderungen
* Hochschulübergreifender Austausch und Aufbau fachgebietsspezifischer Fragepools
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** Hochschulübergreifender Austausch und Aufbau fachgebietsspezifischer Fragepools
  
== Einzelschritte ==
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=== Einzelschritte ===
 
# '''Bestandsaufnahme, Anforderungsermittlung, Erfassung des Ist-Zustandes'''
 
# '''Bestandsaufnahme, Anforderungsermittlung, Erfassung des Ist-Zustandes'''
 
#* Ansprechpartner und Zuständigkeiten identifizieren
 
#* Ansprechpartner und Zuständigkeiten identifizieren
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#* Rückmeldung an Entwickler (Erfahrungen, Probleme)
 
#* Rückmeldung an Entwickler (Erfahrungen, Probleme)
  
== Bestandsaufnahme ==
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=== Rollen vor Ort, die mit E-Prüfungen zu tun haben ===
=== Identifikation von Ansprechpartnern ===
 
 
* E-Learning- oder E-Prüfungs-Beauftragter
 
* E-Learning- oder E-Prüfungs-Beauftragter
 
* Dozenten und Übungsleiter (Einsatzszenarien)
 
* Dozenten und Übungsleiter (Einsatzszenarien)
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* Fachbereiche/Immatrikulationsamt (Tests zur Studienorientierung)
 
* Fachbereiche/Immatrikulationsamt (Tests zur Studienorientierung)
 
* Pädagogik (Erforschung von elektronischen Prüfungen, Messbarkeit etc.)
 
* Pädagogik (Erforschung von elektronischen Prüfungen, Messbarkeit etc.)
 
=== Dozenten und Übungsleiter ===
 
* Veranstaltungstitel
 
* Veranstaltungstyp
 
* Fachgebiet
 
* Übungsbetrieb vorhanden/einbeziehbar
 
* Einsatz Neuer Medien in Veranstaltung (z.B. LMS, welche und wie?)
 
* Hochschulübergreifende Veranstaltung/Standorte?
 
* Organisation in Lehrverbund?
 
* Aktuelle (benotete) Prüfungsform
 
 
=== Geplanter Einsatz von E-Prüfungen ===
 
* Verschiedene Szenarien auflisten als Auswahl
 
* Geplante Einbindung (organisatorisch/didaktisch)
 
* Anzahl und Häufigkeit voraussichtlicher Prüfungen/Prüflinge
 
* Prüfungsaufsicht (unnötig, Fachaufsicht notwendig, neutral möglich)
 
* Anzahl bereitstehender Aufsichten
 
* Geschätzter Zeitaufwand für traditionelle Auswertung
 
* Benötigte Fragetypen (alle aufführen mit Ankreuzmöglichkeit, Sonstige)
 
* Fragesammlungen (Fragepools) bereits vorhanden?
 
* Notwendige Größe/Umfang eines Fragepools
 
* Aufwand zur Erstellung eines ersten Fragepools?
 
* Austausch mit anderen Lehrenden (geplant)?
 
* Weitere Anforderungen an E-Prüfungen (Stichpunkte)
 
* Detaillierter Ablauf des zugehörigen Prüfungs(verwaltungs)prozesses (anh. Szenario)
 
 
=== Angaben zur Hochschule/Situation der Studierenden ===
 
* Bereits eingesetzte E-Prüfungsverfahren (anhand der Szenarien)
 
* E-Prüfungs-System bereits im Einsatz?
 
* E-Learning- oder E-Prüfungs-Beauftragter
 
* E-Learning und E-Prüfungsstrategie der Hochschule
 
* Testcenter vorhanden?
 
* Multimedia-Ausstattung der Hörsäle (z.B. für direkte Abstimmungen)
 
* Zuständig für Räume und Buchungen (z.B. Raumbüro)
 
* Haben alle Studierenden eigene Notebooks?
 
* Bereitstellung oder Verleih von Rechnern/Notebooks möglich?
 
* Ausleihe/Verleihstelle (Tablet-PCs, Notebooks)
 
* Bereitstellung/Buchung von Aufsichten möglich?
 
* Ansprechpartner für Personalbuchung (Hochschulressourcen)
 
* Digitale Archivierung geplant?
 
* Zuständig für Langzeitarchivierung von Prüfungsunterlagen (z.B. HS-Bibliothek)?
 
* Elektronische Sprachtests bzw. Einstufungssoftware im Einsatz (im Fremdsprachenzentrum)?
 
* Zugehörige Fragepools bereits vorhanden?
 
* Erforschung elektronischer Prüfungsverfahren an Hochschule (z.B. Pädagogik, Messbarkeit, etc.)?
 
 
=== Hochschulrechenzentrum (Rechnerräume mit Ausstattung) ===
 
* Zuständig für LMS-Betrieb? (HRZ, extern, selbst)
 
* An Hochschule eingesetzte LMS
 
* Erfahrungen mit weiteren LMS
 
* Erweiterbarkeit um weitere Komponenten (z.B. ViPS in Stud.IP)
 
* Geschätzter Aufwand?
 
* Zuständig für Installation/Betrieb neuer Software (z.B. E-Prüfungssoftware)
 
* Notwendige Voraussetzungen (Plattformen, Programmiersprachen, Lizenzen)
 
* Geschätzter Aufwand/Dauer bis Bereitstellung?
 
* Zuständig für Ausstattung der Hörsäle?
 
* Belegbare Rechnerräume?
 
* Anzahl/Kapazität/Ausstattung?
 
* Benutzbar für E-Prüfungen?
 
* Zuständig für Netzbetrieb?
 
* Einrichtung privater (Prüfungs-)Netze möglich?
 
* Abschottung des WLANs für Prüfungszwecke möglich?
 
* Aufbau eines transportablen Prüfungs-WLANs?
 
* Kapazität?
 
* Notwendige Vorlaufzeit bzw. Anmeldezeitraum vorab?
 
* Geschätzter Aufwand?
 
 
=== Prüfungsamt (Prüfungsordnungen) ===
 
* Abteilungsleiter
 
* Ansprechpartner/zuständiger Mitarbeiter
 
* Gültige Prüfungsordnungen
 
* Möglichkeit für benotete E-Prüfungen bereits in Ordnung vorgesehen?
 
* Anpassung notwendig/möglich?
 
* Typischer Änderungszyklus der Prüfungsordnungen?
 
* Gültigkeit der Ordnungen für Studierende? Nachläufer dabei?
 
* Umweg über Übungen oder Moduldeskriptoren möglich?
 
* Sind Moduldeskriptoren auf E-Prüfungen angepasst?
 
* Aufwand für Anpassung?
 
* Archivierungsdauer für Prüfungsunterlagen (auch in digitaler Form)?
 
* Bologna 2.0 – Voraussichtliche Änderungen an Hochschule?
 
* Betreiber des Prüfungsverwaltungssystems
 
* Welche Prüfungsverwaltungssysteme im Einsatz (z.B. HIS POS)?
 
* Anlieferung der Prüfungsdaten in Prüfungssystem möglich?
 
* Integration der Ergebnisse von Prüfungssystem angedacht?
 
* Datenaustauschformate/Schnittstellen
 
* Erweiterung/Anpassung notwendig?
 
* Zuständig für Entwicklung/Erweiterung/Anpassung?
 
* Aufwand und Dauer?
 
 
=== Sonstiges ===
 
* Interesse an hochschulübergreifender Arbeitsgruppe via Videokonferenz?
 

Version vom 25. Juni 2010, 09:41 Uhr

Einführung und Ausbau von E-Prüfungen

Drei Säulen zur Einführung von E-Prüfungen

In der Vergangenheit sind Fördermittel u.a. in Aufbau von E-Learning-Infrastruktur oder Einführung von LMS an Hochschulen geflossen, z.B. im Rahmen von Projekten wie ELAN. Damit wurden technische und personelle Voraussetzungen vor Ort geschaffen sowie hochschulübergreifende Netzwerke aus E-Learning Akteuren aufgebaut. In der Konsequenz sind Hochschullehrende jetzt eher bereit, Technologien zur Unterstützung ihrer Veranstaltungen einzusetzen, als es noch zu Beginn dieser Projekte der Fall war. Wurde solch ein Projekt erfolgreich abgeschlossen, sind i.d.R. Erkenntnisse, Kontakte und eine grundlegende Infrastruktur an der Hochschule vorhanden. Zudem existieren Mitarbeiter vor Ort, die sich mit Technik, Organisation und Besonderheiten ihrer Hochschule auskennen. Ein solches Projekt ist somit solide Grundlage für weitere Einführungsaktivitäten. Dabei haben sich verschiedene Elemente herausgestellt, die sich positiv auf eine Einführung auswirken können. Das sind u.a. Einsatz (mindestens) eines Ansprechpartners vor Ort, Zusammenarbeit mit weiteren Hochschulen, die ebenfalls mit einer solchen Einführung beschäftigt sind, hochschulübergreifende Begleitung z.B. zur Sammlung und Bereitstellung von Informationen, Ansprechpartnern und Best-Practices sowie ein beratendes Netzwerk aus Experten, die sich bereits in dem Bereich auskennen und darüber hinausgehende Ideen entwickeln. Ein Beispielprojekt, das genau diese Strategie verfolgt, ist das Niedersächsische Netzwerk für eAssessments und ePrüfungen (N2E2), das eine entsprechende Einführung an den Niedersächsischen Hochschulen vorantreibt.

Ansprechpartner vor Ort

Ein direkter Mitarbeiter vor Ort kann die notwendige technische Infrastruktur einrichten und betreuen, individuelle fachspezifische Anforderungen abfragen, verschiedene Prüfungssysteme evaluieren, installieren und gemäß der Anforderungen der Hochschule anpassen oder entsprechend erweitern. Zudem kann er den Einsatz dieser Technologien an seiner Hochschule bewerben, Verwendungsmöglichkeiten aufzeigen, Lehrende im Umgang mit den Systemen schulen und beraten, sie bei der Durchführung unterstützen und bei Fragen oder Problemen z.B. per Hotline zur Verfügung stehen. Die Erfahrung zeigt, dass Hochschulmitarbeiter deutlich eher bereit sind, mit Kollegen vor Ort zu kooperieren als mit unbekannten (und womöglich externen) Dritten, deren Motivation zunächst unklar ist und die sie seltener zu Gesicht bekommen. Durch Einbindung von bzw. Zusammenarbeit mit etablierten Serviceeinrichtungen einer Hochschule, z.B. dem E-Learning-Kompetenz- oder Hochschulrechenzentrum, kann der Ansprechpartner zudem auf die Schaffung organisatorischer, rechtlicher und politischer Rahmenbedingungen hinwirken.

Hochschulübergreifende Begleitung

Häufig existieren einzelne Vorreiter, die allein oder über Verbundprojekte bereits Erfahrungen mit Blended Assessments gemacht haben, z.B. das Projekt eÜbungen an der FH Ostfalia. I.d.R. halten Hochschulen Assessment-Technologien zur Anreicherung der Lehre aber nicht flächendeckend vor. Eine hochschulübergreifende Begleitung bei der Einführung, wie sie z.B. der ELAN e.V. für seine Mitgliedshochschulen bereitstellt, bietet sich somit an. So kann eine koordinierende Stelle Einführungsaktivitäten an den verschiedenen Standorten methodisch begleiten, notwendige Ansprechpartner und Experten vor Ort identifizieren, deren wertvolle Erfahrungen einbeziehen, Erkenntnisse, Informationen und Best Practices sammeln und in Übersichten, Checklisten, Leitfäden oder Handbüchern für die Beteiligten bereitstellen. Durch Informationsveranstaltungen können Hochschullehrende auf den Nutzen von E-Prüfungen aufmerksam gemacht werden, Workshops können zudem notwendige Kenntnisse zum Einsatz in der Lehre vermitteln. Darüber hinaus rechnet es sich für kleinere Hochschulen i.d.R. nicht, komplette Stellen zu schaffen, die sich mit ebenfalls wichtigen Aufgaben wie einer Beratung zu Rechtsfragen bei E-Klausuren, Authentifizierungs- und Autorisierungsinfrastruktur, Video- und Multimediatechnik, oder Software für Lehre, Studium und deren Management beschäftigen. Zudem ist es schwierig bis langwierig, kompetente Mitarbeiter in diesem Bereich zu finden bzw. erst auszubilden. Daher erscheint es sinnvoll, diese Leistungen hochschulübergreifend bereitzustellen oder vorzuhalten.

Expertennetzwerk im Hintergrund

Ein hochschulübergreifendes Expertennetzwerk kann unterstützend helfen, sich regelmäßig austauschen und z.B. im Rahmen weiterer Forschungsprojekte neue Itemformen, Einführungs- und Einsatzstrategien, Best Practice Beispiele oder Erweiterungen entsprechender Szenarien ersinnen. Ein solcher Verbund erlaubt zudem die Erprobung verschiedener Systeme und Szenarien, ohne dass eine Hochschule diese Komplettleistung alleine übernehmen muss. Damit profitiert jede Hochschule von Erfahrung und Ideen der anderen. Zudem gestattet dieser Ansatz den Aufbau und Zugriff von Kompetenz ohne Aufbau eines eigenen E-Prüfungszentrums.

Methodische Begleitung

Ziel einer Einführung von Blended Assessments muss es sein, ein Zusatzangebot zu schaffen, das die Lehrenden in ihre Veranstaltungen integrieren können, insofern es für ihr Fachgebiet und den Veranstaltungstyp didaktisch sinnvoll ist. Diese Einführung sollte sich zudem in die generelle Prüfungsstrategie der Hochschule eingliedern. So geben einige Hochschulen Prüfungsfragen explizit heraus, damit sich Studierende im Vorfeld damit beschäftigen bzw. sich entsprechend vorbereiten können – da das zugehörige Wissen bezogen auf die Fragen genau das Wissen ist, was sie lernen sollen. Andere Hochschulen hingegen sehen Prüfungsfragen als geheim an und sorgen dafür, dass Studierende keine Notizen mit aus Prüfungen nehmen, um so die Wiederverwendbarkeit der Fragen zu erhöhen und Fragesammlungen unter Studierenden zu vermeiden. Die Wahl einer geeigneten Metapher wie z.B. die Elektronisierung bereits in schriftlicher Form vorliegender Prüfungen kann zudem den Einführungsprozess erleichtern.

Zielsetzung

  • Bestandsaufnahme, Anforderungsermittlung, Erfassung des Ist-Zustandes
  • Sensibilisierung für Komplexität des Themas
  • Information über Zuständigkeiten vor Ort an Beteiligte
  • (Aufbau einer hochschulübergreifenden Arbeitsgruppe)
  • Befähigung zur Koordination/Durchführung von E-Prüfungen/eAssessments
  • Erstellung von Leitfäden/Checklisten zur Orientierung
  • Steigerung der Einsatzintensität
  • (Zusammenfassung der Ergebnisse, Forschungs-/Projektbericht)
  • Förderung hochschulübergreifender Zusammenarbeit

Vorgehensweise

Aufeinander aufbauende Einführungsphasen
  • Phase 1: Bestandsaufnahme und Heranführung
    • Ansprechpartner identifizieren und befragen
    • Prüfungs(verwaltungs)prozess aufschlüsseln
    • Übersicht über technische, logistische und Personelle Infrastruktur erstellen und verbreiten
  • Phase 2: Einführung und Verstetigung
    • Identifikation geeigneter Integrationspunkte im Prüfungs(verwaltungs)prozess
    • Hilfestellung bei der Systemauswahl
    • Integration der Systeme in den Prüfungs(verwaltungs)prozess
  • Phase 3: Ausbau und Kooperation
    • Entwicklung von Routine bei der Nutzung der Systeme, Verwendung erweiterter Funktionalität
    • Anpassung und Erweiterung eingesetzter Systeme an weitere, neu hinzugekommene, fachtypische Anforderungen
    • Hochschulübergreifender Austausch und Aufbau fachgebietsspezifischer Fragepools

Einzelschritte

  1. Bestandsaufnahme, Anforderungsermittlung, Erfassung des Ist-Zustandes
    • Ansprechpartner und Zuständigkeiten identifizieren
    • Hochschulspezifische Prüfungs(verwaltungs)prozesse ermitteln
    • Übersicht über personelle/logistische/technologische Infrastruktur erarbeiten
  2. Sensibilisierung für Komplexität des Themas
  3. Information über Zuständigkeiten vor Ort an Beteiligte
    • Übersicht über personelle/logistische/technologische Infrastruktur verbreiten
    • Rückmeldung an Entwickler (neue Anforderungen, benötigte Fragetypen)
  4. (Aufbau einer hochschulübergreifenden Arbeitsgruppe)
    • Analog zur AG LMS, evtl. als Erweiterung des N2E2-Expertenkreises
    • Kontinuierlicher Austausch zu Entwicklungen/Strategien der versch. Standorte
  5. Befähigung zur Koordination/Durchführung von E-Prüfungen/eAssessments
    • Identifikation von Integrationspunkten im Prüfungsverwaltungsprozess
    • (evtl. Aufwandsabschätzung für Hochschulen individuell)
    • Hilfestellung bei Systemauswahl/bei Integration in Prüfungs(verwaltungs)prozess
  6. Erstellung von Leitfäden/Checklisten zur Orientierung
    • Evaluation des Erreichten, Identifikation von Problembereichen
    • Ableitung allgemeiner.Prüfungsszenarien aus erfolgreichen Versuchen
    • Beschreibung von Best-Practice-Beispielen
  7. Steigerung der Einsatzintensität
    • Langsames Heranführen an neue Funktionalität
    • Entwicklung von Routine durch regelmäßigen Einsatz (z.B. im Übungsbetrieb)
    • Mut zur Nutzung komplexerer Funktionalität (z.B. adaptive eAssessments)
    • Bis hin zur Herstellungs von Rechtssicherheit, Durchführung elektronischer Klausuren
  8. (Zusammenfassung der Ergebnisse, Forschungs-/Projektbericht)
  9. Förderung hochschulübergreifender Zusammenarbeit
    • Fachbezogene Erstellung von Fragen und Fragepools
    • Hochschulübergreifender Austausch, Lehrverbünde
    • Rückmeldung an Entwickler (Erfahrungen, Probleme)

Rollen vor Ort, die mit E-Prüfungen zu tun haben

  • E-Learning- oder E-Prüfungs-Beauftragter
  • Dozenten und Übungsleiter (Einsatzszenarien)
  • Hochschulrechenzentrum (Rechnerräume mit Ausstattung)
  • LMS-Betreiber (Erweiterungen, Schnittstellen)
  • Zuständige für Betrieb, Installation Administration neuer Software
  • Netzbetrieb (mobiles WLAN, Prüfungsnetz)
  • Prüfungsamt (Prüfungsordnungen)
  • Betreiber des Prüfungsverwaltungssystems (Schnittstellen)
  • Ausleihe/Verleihstelle (Tablet-PCs, Notebooks)
  • Raumbüro (Prüfungsräume, Hörsäle, Ausstattung?)
  • Personalstelle (Prüfungsaufsichten von Nichtfachleuten)
  • Langzeitarchivierung (Hochschulbibliothek)
  • Fremdsprachenzentrum (Sprachtests bereits im Einsatz?, Fragepools vorhanden?)
  • Fachbereiche/Immatrikulationsamt (Tests zur Studienorientierung)
  • Pädagogik (Erforschung von elektronischen Prüfungen, Messbarkeit etc.)