E-Klausur: Unterschied zwischen den Versionen

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== Technik ==
 
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* [http://www.codiplan.de/e-klausuren.html Q[kju:]-Exam] der Firma Codiplan an der MH Hannover und der Stiftung TiHo Hannover
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* [http://www.iqul.de] der Firma IQuL GmbH (aka. Codiplan) an der MH Hannover und der Stiftung TiHo Hannover
 
* TestStudio der Firma [http://www.lplus.de/ LPLUS] in den Testzentren der Unis Bremen und Duisburg/Essen
 
* TestStudio der Firma [http://www.lplus.de/ LPLUS] in den Testzentren der Unis Bremen und Duisburg/Essen
 
* Prüfungskomponente Online eXam des [http://www.ilias.de/ LMS ILIAS] an der Uni Mainz
 
* Prüfungskomponente Online eXam des [http://www.ilias.de/ LMS ILIAS] an der Uni Mainz

Version vom 19. Juli 2012, 09:42 Uhr

Beschreibung

Beispiel: Aktivitäten & Beteiligte bei Klausuren an Hochschulen

E-Klausuren sind das elektronische Pendant zu schriftlichen Klausuren. Sie werden i.d.R. am Ende einer Veranstaltungsreihe zur summativen Leistungsbeurteilung eingesetzt und sind normalerweise benotet. Den besonderen Reiz einer Verwendung von E-Klausuren macht die Möglichkeit aus, den Korrekturaufwand zu reduzieren und Ergebnisse zeitnah zur Verfügung zu stellen. Manche Standorte verwenden IKT auch als "Ausfüll- und Eingabehilfe" für schriftliche Klausuren. Auf diese Weise erhoffen sie sich eine bessere Lesbarkeit der Antworten.

Aufgrund ihrer Benotung oder die Auswirkung auf die Vergabe von ECTS-Punkten können sie den weiteren Studienverlauf beeinflussen. So kann mehrmaliges Scheitern (je nach Prüfungsordnung) im schlimmsten Fall das erfolglose Ende eines Studiums bedeuten. Daher werden besondere Anforderungen bezogen auf Sicherheit und Nachvollziehbarkeit an E-Klausuren gestellt. Ihre Verwendung muss u.a. in den jeweils gültigen Prüfungsordnungen verankert sein.

Voraussetzungen sind zudem eine verlässliche Technik und Studierende, die bereits den Umgang mit zugehörigen Systemen gewohnt sind, z.B. aus Probeklausuren oder im begleitenden Übungsbetrieb.

Ziele

  • Unterstützung bei der Auswertung
  • Mehr Praxisnähe durch Multimedia
  • Prüfen großer Kohorten

Organisation

  • Einbeziehen externer Dienstleister
  • Aufbau eines Testcenters
  • Verwendung des hochschuleigenen Lernmanagementsystems

Für einzelne Prozesse und Abläufe siehe den Bereich Organisation

Recht

Leitfaden zu rechtssicheren Prüfungen nach Antwort-Wahl-Verfahren (Bott/Horn)

Für eine Gesamtübersicht siehe den Bereich Rechtsfragen.

Technik

  • [1] der Firma IQuL GmbH (aka. Codiplan) an der MH Hannover und der Stiftung TiHo Hannover
  • TestStudio der Firma LPLUS in den Testzentren der Unis Bremen und Duisburg/Essen
  • Prüfungskomponente Online eXam des LMS ILIAS an der Uni Mainz
  • Virtuelles Prüfungssystem (ViPS) als Plugin des LMS Stud.IP an der Uni Osnabrück

Mehr Technik...

Beispiele

Feste Räume, fest installierte Hardware

  • Testcenter Bremen, 1 Raum, 130 Plätze, LPLUS
  • Testcenter Duisburg/Essen, 1 Raum, 200 Plätze, LPLUS

Feste/variable Räume mit Laptops der Studierenden

  • FU Berlin, 4 Räume, 221 Plätze, Blackboard bzw. „Statistik-Labor“ mit Safe Exam Browser (SEB)

Feste/variable Räume mit Leihgeräten (Laptops oder Tablet-PCs)

  • MHH, TiHo z.Zt. ca. 500 mobile Laptops, Q[kju:]-Systemplattform

Prüfung mit vorhandenem LMS

  • Uni Mainz, 4 Räume, 450 Plätze, ILIAS mit SEB
  • Uni Osnabrück, CIP-Cluster, Stud.IP mit ViPS

Bewertung

Vorteile

  • Multimedia ist integrierbar (z.B. Audio, Video, Animation), damit mehr Praxisnähe
  • Antworten sind besser lesbar (aber abhängig von der Tippgeschwindigkeit)
  • Mischen von Fragen und Antworten nach Zufallsprinzip erschwert Täuschungen
  • (Teil-)automatisierte Auswertung spart Korrekturzeit (setzt aber korrekte Antworten voraus)
  • Mehr Auswertungsobjektivität, weniger subjektive Einflüsse
  • Vergleich von Leistungen ist einfacher und übersichtlicher
  • Übertragung von Ergebnissen (z.B. in Prüfungsverwaltungssysteme) weniger fehleranfällig
  • Stufenförmige & adaptive Prüfungsverläufe sind modellier- und realisierbar
  • Fragepools wiederverwendbar & austauschbar (z.B. Lehrverbund, Weiterentwicklung bzw. Ausbau denkbar)
  • Antworten beliebig oft (spurlos) durch Prüflinge änderbar
  • Prüfung mit Ergebnissen ist digital archivierbar

Nachteile

  • Umfangreiche Vorarbeiten sind nötig (Fragepools erstellen, etc.)
  • Hohe Investitionen für den Aufbau von Testcentern, Prüfungsräumen, etc.
  • Im Falle von Outsourcing: völlige Abhängigkeit von Full-Service-Anbietern
  • Anfälligkeit für Pannen, keine 100%-ige Zuverlässigkeit (z.B. bei Stromausfall)
  • Unterschiedliche Kenntnisstände (von Prüflingen und Prüfern) beim Umgang mit IKT, Schulungen und Probeklausuren notwendig
  • Neue Manipulationsformen erfordern zusätzliche Sicherheitskonzepte (Chat, USB-, Netzzugriff, etc.)
  • Prüfungsordnungen sind vorab anzupassen, hoher Aufwand zur Herstellung von Rechtssicherheit
  • Geforderte langjährige Archivierung fraglich
  • Automatische Auswertung nicht überall sinnvoll oder geeignet
  • Eher bei wissensbasierten und weniger für praktisch orientierte Studiengänge einsetzbar

Kombination mit weiteren Szenarien

Folgt eine E-Lehrevaluation direkt auf die E-Klausur, ist eine erhöhte Rücklaufquote an Verbesserungsvorschlägen zu erwarten. Haben Studierende im Anschluss an die Klausur die Möglichkeit, im Sinne eines Exam Retake ihre fehlerhaft gelösten Aufgaben noch einmal zu lösen, kann dies - aufgrund von Lernen durch Wiederholung - das Lernergebnis auch nach der Klausur noch verbessern.

Links

Weitere Informationen

Literatur

  • Daniel Biella, Dieter Huth, Michael Striewe et al.: Organisation und Implementierung PC-gestützter Prüfungen an der Universität Duisburg-Essen, e-teaching.org, 2010, Download als PDF
  • Jan P. Ehlers, Torsten Carl, Karl-Heinz Windt, Daniel Möbs, Jürgen Rehage, Andrea Tipold: Blended Assessment: Mündliche und elektronische Prüfungen im klinischen Kontext, ZFHE Jg.4 / Nr.3 (Nov. 2009) Artikel als PDF
  • Jan P. Ehlers, Torsten Carl, Karl-Heinz Windt, Daniel Möbs, Jürgen Rehage, Andrea Tipold: Consideration of quality factors in clinical examinations during a changing period from an oral to a blended electronical format, in: Viguera Editores SL 2009 (Hrsg.): AMEE-Congress Malaga (E), 29.08. - 02.09.2009, Abstracts, EDUC MED 2009 12 (Suppl. 2) S. 31 Abstract
  • James C. Impera, David Foster: Item and Test Development Strategies to Minimize Test Fraud, in: Steven M. Downing, Thomas M. Haladyna: Handbook of Test Development, Mahwah, N.J., S. 91-114, 2006
  • Institut für Aus-, Weiter- und Fortbildung Medizinische Fakultät Universität Bern: Kompetent prüfen. Handbuch zur Planung, Durchführung und Auswertung von Facharztprüfungen, 1999, Download als PDF
  • Nadine Kahlberg: Rechtsfragen computergestützter Präsenzprüfungen im Antwort-Wahl-Verfahren, DVBl, S. 21-29, 2009
  • Matthias Knauf: Videoüberwachung von Klausuren in Hochschule- und Staatsprüfungen?, NWVBl, S. 449-454, 2006
  • Norbert Niehues, Edgar Fischer: Schul- und Prüfungsrecht, Bd. 2: Prüfungsrecht, München, 2010
  • Elisabeth Schaper, Martin R. Fischer, Andrea Tipold, Jan P. Ehlers: Fallbasiertes, elektronisches Lernen und Prüfen in der Tiermedizin - auf der Suche nach einer realisierbaren Alternative zu Multiple-Choice-Prüfungen, in: Tierärztliche Umschau 66, S. 261-268, 2011
  • Michael Vogt, Stefan Schneider: E-Klausuren an Hochschulen: Didaktik – Technik – Systeme – Recht – Praxis, Koordinationsstelle Multimedia, JLU Gießen, 2009, Download als PDF
  • Christian Wagner, Thomas Gohrke, Godo Brehsan: Prüfungsrecht, Münster, 2003
  • Wolfgang Zimmerling, Robert G. Brehm: Prüfungsrecht, Verfahren, vermeidbare Fehler, Rechtsschutz, 3. Aufl., Köln, 2007